DZHK-Studie PRAISE-DZHK19

MRT des Kopfes: akuter ischämischer Schlaganfall im Stromgebiet der Arteria cerebri media rechts (Signalanhebung links im Bild, Diffusionswichtung)
Koronarangiographie: Thrombus in einer Herzkranzarterie (an der Position des Thrombus oben links im Bild kommt es zu einer Kontrastmittelaussparung).

Prediction of Acute Coronary Syndrome in Acute Ischemic Stroke (PRAISE)

Bei vielen Patienten mit akutem Schlaganfall ergeben sich bereits in den ersten Stunden und Tagen Hinweise für eine Schädigung des Herzens. Dies wird beispielsweise durch die Messung des Blutwertes Troponin nachgewiesen, der standardmäßig in der Herzinfarkt-Diagnostik verwendet wird. Bei rund 50 Prozent aller Patienten mit akutem Schlaganfall finden sich erhöhte Troponin-Werte im Blut (›13 ng/l). Bei ihnen ist die Sterblichkeit erhöht. Wie diese Patienten am besten versorgt werden können, ist aktuell jedoch ungeklärt. Aus Vorarbeiten wissen wir, dass bei etwa 25 Prozent der Schlaganfallpatienten mit Troponinwerten >50 ng/l eine langstreckige, höchstgradige Verengung der Herzkranzgefäße vorliegt, wie sie für ein sogenanntes akutes Koronarsyndrom typisch ist.

Ziel der Studie PRAISE-DZHK19 I DZNE B001 (PRediction of Acute coronary syndrome In acute ischemic StrokE) ist die Etablierung eines klinischen Algorithmus, der die Vorhersage eines akuten Koronarsyndroms beziehungsweise eines Herzinfarktes bei Schlaganfallpatienten ermöglicht. Das Studienergebnis wird Einfluss auf die Leitlinien zur Behandlung des akuten Schlaganfalls und des akuten Koronarsyndroms haben.

Die Studie wird unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführt und ist die erste Kooperation des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Die beiden deutschen Gesundheitsforschungszentren fördern die Studie über vier Jahre mit rund einer Million Euro.

Studienleiter sind Prof. Dr. Matthias Endres, Prof. Dr. Ulf Landmesser sowie Prof. Dr. Christian Nolte von der Charité - Universitätsmedizin Berlin.